Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) begleitete die Ereignisse mit einem breiten Spektrum spannender Diskussionsveranstaltungen, Konferenzen, Ausstellungen, Publikationen und Reisen, unter anderem nach Israel und erstmalig auch nach Estland.
Die Ausstellung „1989 Zeitenwende. Osteuropa zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt“ feierte ihre Premiere beim Freiheitsfest anlässlich des Jubiläums 30 Jahre Mauerfall der Deutschen Botschaft in Prag. In den kommenden Jahren wird sie an verschiedenen Orten in ganz Sachsen gastieren. Die Partnerkonferenz 2019 widmete sich dem Ehrenamt, knapp 135 Gäste aus mit dem Thema in Sachsen befassten Organisationen nahmen teil. Die Vernetzungstagung „Schule im Dialog Sachsen“ brachte rund 80 außerschulische Akteure der politischen Bildung an einen Tisch mit Lehrerinnen und Lehrern. Ziel der Veranstaltung: Politische Bildung an Schulen stärken und die Beteiligten vernetzen. Das Sachbuch „Dein Sachsen“ erwies sich als absoluter Publikumsliebling und bislang erfolgreichste Veröffentlichung der SLpB. Seit Mitte August haben etwa 400 Grund- und Förderschulen mehr als 15.000 Exemplare von „Dein Sachsen“ bestellt. Im Februar 2020 erscheint die dritte Auflage.
Dr. Roland Löffler, Direktor der SLpB: „Wir sind froh, dass wir mit unseren Angeboten eine so breite Zielgruppe erreichen: Junge wie Alte, Menschen in den Städten und Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum. Unser Ziel ist es, Sachsens Zivilgesellschaft mittels politischer Bildung zu stärken. Dafür müssen wir noch häufiger den Dialog suchen und insbesondere auch auf die Menschen in den Regionen zugehen.“
Im Vorfeld der Wahlen zum 7. Sächsischen Landtag hatte die SLpB darum erstmals Diskussionsforen in allen 60 Wahlkreisen des Freistaates ausgerichtet. Bundesweit einmalig war das Projekt in seinem zeitlichen und räumlichen Umfang. Es brachte Bürgerinnen und Bürger mit den Direktkandidatinnen und -kandidaten von CDU, Linke, SPD, AfD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zusammen und ermöglichte einen Dialog auf Augenhöhe. Rund 7.000 Menschen ergriffen die Chance zur Diskussion. Den gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten Wahl-O-Maten für Sachsen nutzten genau 589.606 potentielle Wählerinnen und Wähler – mehr als doppelt so viele wie 2014.
Roland Löffler: „Sachsen ist Debattenland Nummer Eins. Für uns waren die Wahlforen ein wichtiger Beitrag zur politischen Diskussionskultur in Sachsen. Uns hat sich daran gezeigt, dass die Menschen im Freistaat ein großes Interesse haben an politischen Themen und dieses Interesse wollen wir nicht nur zu Wahlzeiten bedienen.“
Das Projekt „Kontrovers vor Ort“, gedacht als niedrigschwelliges Angebot in enger Kooperation mit den sächsischen Volkshochschulen, bringt darum eben jene Themen bereits seit anderthalb Jahren zu den Menschen vor Ort. Im Jahr 2019 waren das 139 Veranstaltungen zu 15 Themen, unter anderem Rechtsrock, Wasserstoff, Megatrends und Medienkompetenz. 2020 will „Kontrovers vor Ort“ das Spektrum seiner Kooperationspartner zusätzlich ausweiten.
Ihre Bemühungen, die Sachsen wieder intensiver miteinander ins Gespräch zu bringen, wird die SLpB auch 2020 fortsetzen und ausbauen. Der Bedarf im Freistaat ist groß. Politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Entwicklungen ergeben neue Fragestellungen und Themen für die Arbeit der Landeszentrale. Roland Löffler: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, diese Prozesse kontrovers zu begleiten, zu erklären und zu hinterfragen. Wir wollen die Menschen begleiten und ihre Fragen aufnehmen. Außerdem beleuchten wir ehrenamtliches Engagement etwas genauer. Der Strukturwandel und die damit einhergehenden Veränderungen interessieren uns. Wir wollen näher betrachten, was Sachsen und die EU vereint und wo sich der Freistaat dort wiederfindet.“ 2020 beginnt so spannend, wie 2019 geendet hat.