Es sei die Pflicht aller Demokraten, diffusen Ängsten, wie sie von Populisten geschürt werden, zu begegnen, betonte Hanne Wurzel. Die Grenzen des Dialogs seien erreicht, wenn "Rassisten gegen bestimmte Gruppen hetzen".
Gerade aber der Weg eines Dialoges mit Populisten wie der Pegida-Bewegung in Dresden und deren Anhängern blieb auf der Konferenz vieldiskutiert. Prof. Jan-Werner Müller von der Princeton-Universität, der aus den USA nach Kassel gekommen war, plädierte sogar sehr nachhaltig für diesen Pfad. "Wir sollten diesen Dialog immer wieder suchen", forderte er. Andernfalls tue man es den Populisten gleich und grenze ganze Bevölkerungsgruppe gesellschaftlich aus.
Professor Müller bestärkte in diesem Punkt vor allem auch Frank Richter von der Landeszentrale für politische Bildung. Der Landeszentralen-Direktor hatte in der Vergangenheit immer wieder für einen Dialog mit den Pegida-Anhängern und -Sympathisanten plädiert - und ihn auch geführt.
Zur zweitägigen Populismus-Tagung "Wut, Protest und Volkes Wille?" (25. und 26. April 216) hat die Bundeszentrale für politische Bildung nach Kassel eingeladen. Das Thema bewegt derzeit offensichtlich die Gemüter, denn die Tagung war deutlich überbucht. Insgesamt rund 400 Teilnehmer aus ganz Deutschland (und teils auch aus dem Ausland) folgten der Einladung.
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