Der Landeszentrale wurden Mitschnitte der Bürgerversammlungen vom 9. und vom 17. Oktober 1989 in der Dresdner Hofkirche übergeben. Diese authentischen Tondokumente der friedlichen Revolution in Dresden existierten ursprünglich auf BASF-Musik-Kassetten, die in der Hofkirchen-Sakristei aufgenommen und von Bischof Joachim Reinelt über die Jahre aufbewahrt wurden. Sie werden hier erstmals veröffentlicht.
Es handelt sich um Mitschnitte der beiden Bürgerversammlungen, die auf Initiaitve der Gruppe der 20 zustande gekommen waren und die am 9. und 17. Oktober 1989 in der Dresdner Hofkirche stattgefunden haben. Zu hören sind unter anderem Bischof Reinelt, Pfarrer Hanno Schmidt und einzelne Mitglieder der am Vortag gegründeten Gruppe der 20, wie z.B. Henry Mathes und Heiko Pstrong.
Die Mitschnitte sind wichtige Zeitdokumente. Sie verdeutlichen:
- das hohe Maß politischer Anspannung in diesen Tagen
- die Angst der Menschen vor einer erneuten Gewaltanwendung von staatlichen Stellen
- die Sehnsucht nach einem Neuanfang in der DDR
- die Befreiung der Sprache von ideologischen Floskeln
- das Vertrauen der Menschen in die Mittlerfunktion der Kirchen
- das schnell gewachsene Selbstbewusstsein der Gruppe der 20 als gewählte Vertreter der Dresdner Opposition
- die große Umsicht und Disziplin der anwesenden Demonstranten sowie ihre Anerkennung für die Bereitschaft des Oberbürgermeisters Wolfgang Berghofer, als erster hochrangiger SED-Funktionär in offizielle Gespräche mit der Opposition einzutreten