Auf meißnischem Boden entstand im späten 15. Jahrhundert in Leipzig ein Handelszentrum, das aufgrund seiner vorteilhaften Lage zu einem führenden Handels- und Messeort des Reiches aufsteigen sollte (Reichsmesseprivileg vom 20. Juli 1497). Leipzig lag zum einen an der Via Regia, deren Bedeutung für den Handel mit der Oberlausitz und Schlesien im 15. und 16. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte, zum anderen profitierte es entscheidend vom Aufstieg Nürnbergs zur frühneuzeitlichen Handelsmetropole und damit von seinem bedeutenden Süd-Nord-Handel: „So wurde denn Leipzig zum Knotenpunkt der bedeutendsten Handelsstraßen Mitteleuropas“ (Josef Kulischer). Die Leipziger Messen wurden dreimal jährlich jeweils ein bis drei Wochen lang abgehalten und boten den Händlern den Vorteil, dass sie zu Messezeiten einheimischen Kaufleuten gleichgestellt waren. Viele Händler blieben gar ständig vor Ort, um Messegeschäfte vorzubereiten oder nach den Messen deren Abwicklung zu betreuen. Hinsichtlich des Messehandels überflügelte Leipzig die Mainmetropole Frankfurt im Laufe des 18. Jahrhunderts.