-- ABGESAGT -- Sorbisches Selbstbestimmung in Sachsen

Kontroversen und Zukunftsperspektiven

Datum: 23.11.2021, 19:00–20:30 Uhr

Ort: Bautzen, Deutsch-Sorbisches Volkstheater: Seminarstraße 12, 02625 Bautzen, Deutschland

Vogelhochzeit, sorbische Ostereier, das Märchen von Krabat – das westslawische Volk der Sorben ist der Mehrheit der Deutschen vor allem durch traditionelle Bräuche und Sagen bekannt. Rund 60.000 Sorbinnen und Sorben leben in Deutschland, davon etwa 20.000 in der brandenburgischen Niederlausitz und 40.000 in der sächsischen Oberlausitz. Die Sorben sind eine nationale Minderheit in Deutschland. Laut Sächsischem Sorbengesetz gehört zum sorbischen Volk, wer sich zu ihm bekennt. Das Bekenntnis ist frei. Es darf weder bestritten noch nachgeprüft werden. Ein Identitätsmodell, das für jeden offen ist, eine Abgrenzung aber auch schwierig macht.

Immer wieder in der Geschichte des sorbischen Volkes gab es Bestrebungen zu mehr Selbstbestimmung. Immer mit dem Ziel, die sorbische Sprache, Kultur und Identität zu erhalten und neu zu beleben. Denn das sorbische Volk sieht sich mit gravierenden Problemen konfrontiert: Immer weniger junge Menschen sprechen Sorbisch. Sie verlassen den ländlichen Raum und verlieren in der Stadt den Bezug zu ihrer Kultur.  Vor etwa zehn Jahren zeigten wissenschaftliche Studien und gemeinsame Arbeitsgruppen aus Sorben sowie Vertretern der Bundes- und Landesregierungen mögliche Lösungswege auf.

Inzwischen wurde der Serbski Sejm gewählt, die Volksvertretung der Sorbinnen und Sorben. Der Sejm und die Domowina, der Dachverband sorbischer Vereine und Vereinigungen, streben die Bildungsautonomie mit einem eigenen sorbischen Schulsystem an. Dass es diese geben soll, um die sorbische Kultur und Sprache zu bewahren –  darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Wie eine konkrete Umsetzung der Bildungsautonomie aussehen kann, darüber wird bei der Veranstaltung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) diskutiert.

Podiumsgäste:

  • Dr. Detlev Rein, Ministerialrat im Bundesministerium des Innern a.D., in diesem Amt zuständig für die Belange anderer Sprachgruppen in Deutschland
  • Prof. Stefan Oeter, Universität Hamburg, Professur für Öffentliches Recht, Völkerrecht und ausländisches Öffentliches Recht
  • dr. Měrćin Krawc/ Dr. Martin Schneider, Abgeordneter des Serbski Sejm
  • Dawid Statnik, Vorsitzender des sorbischen Dachverbandes Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.
  • Lutz Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Bautzen
  • Moderiert wird der Abend von Sophie Quadt und Andreas Heinrich (SLpB)

 

Die Veranstaltung findet in deutscher und sorbischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche statt.

Der Eintritt ist frei.

GEIMPFT – GENESEN

Für den Einlass zur Veranstaltung bringen Sie bitte Ihren Personalausweis und einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung mit.

Bei veränderten Rahmenbedingungen ist eine digitale Variante geplant.

Anmeldung

Teilnahmegebühr

keine

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Informationen

Veranstaltungsart

Diskussion

Themengebiet
  • Innenpolitik
  • Interkulturelles
  • Migration und Integration
  • Politische Kultur
  • Staat und Recht
Veranstalter
SLpB, Referat 2
inhaltl. Ansprechpartner
Ivo Vacík, SLpB

0351-8531854

ivo.vacik@slpb.sachsen.de

Andreas Heinrich, SLpB

0351 85318-75,

Veranstaltungsnummer

23 09

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