Telegram regulieren?
Diskussion zum angemessenen Umgang mit dem Messengerdienst
Datum: 27.01.2022, 19:00–20:30 Uhr
Spätestens seit dem Aufruf zur Ermordung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ist die Plattform Telegram in aller Munde. Aufgrund seiner Funktionsweisen eignet sich der Dienst hervorragend zur Kommunikation in Gruppen und zur Organisation gemeinsamer Aktivitäten. Das Spektrum reicht dabei vom Austausch von Strickmustern im Handarbeitszirkel bis zur Organisation schwerer staatsgefährdender Gewalttaten. Da die Kommunikation auf Telegram sich bislang den regulierenden Eingriffen des Staates entziehen kann, bietet der Dienst eine ideale Plattform für die unterschiedlichsten Formen von Radikalisierung. Der Spiegel bezeichnet Telegram sehr anschaulich als "Darknet für die Hosentasche". Nicht wenige politische Beobachter machen Telegram auch für die im Zuge der Coronapandemie von vielen wahrgenommene gesellschaftliche Spaltung verantwortlich.
Angesichts dieser Entwicklung werden die Forderungen nach einer Regulierung von Telegram auf Seiten der Politik immer lauter. Das Spektrum der Vorschläge ist dabei sehr vielfältig: Während die einen die bestehenden gesetzlichen Regelungen für ausreichend halten, sind andere der Meinung, Telegram müsse aus den App Stores verbannt werden oder wollen gar Netzsperren und Geoblocking zum Einsatz bringen.
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten wollen wir bei dieser Veranstaltung etwas Klarheit in die Diskussion rund um Telegram bringen. Konkret geht es um die Frage, wie Telegram genau funktioniert und welche Mechanismen es zu einer Art "Radikalisierungsmaschine" machen können. Natürlich stellen wir auch die Frage, ob eine Regulierung hilfreich sein könnte und welche der bislang diskutierten Vorschläge sinnvoll sind.
Unsere Gäste sind:
- Anna Biselli, Informatikerin und freie Autorin, arbeitet bei Netzpolitik.org
- Josef Holnburger, Political Data Scientist und Geschäftsführer von CeMAS (Center für Monitoring, Analyse und Strategie) bündelt jahrelange interdisziplinäre Expertise zu den Themen Verschwörungsideologien, Desinformation, Antisemitismus und Rechtsextremismus.
- Joschka Selinger, Volljurist und Verfahrenskoordinator im rechtlichen Team der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF)
Anmeldung
Teilnahmegebühr
keine
Anmeldung
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nur erforderlich, falls im Veranstaltungstext ausdrücklich dazu aufgefordert wird.
Informationen
Veranstaltungsart
Diskussion
Themengebiet
- Medien und Digitales
Zielgruppe
- Interessierte
Veranstalter
- SLpB, Referat 1
inhaltl. Ansprechpartnerin
- Dr. Annette Rehfeld-Staudt, SLpB
0351 85318-46, annette.rehfeld-staudt@slpb.sachsen.de
Veranstaltungsnummer
11 03