Koran: Das bedeutendste Buch des Islam ist der Koran. Es gilt als die wörtliche Botschaft Allahs, dem Gott der muslimischen Gläubigen. Der Koran ist eingeteilt in sogenannte Suren, so etwas wie Kapitel. Die einzelnen Suren erzählen alte Geschichten oder beinhalten Regeln, die vorschreiben, wie sich Musliminnen und Muslime verhalten sollten – also zum Beispiel Gott ehren und Gutes tun.
Sunniten & Schiiten: Schiiten und Sunniten sind die zwei größten Glaubensrichtungen im Islam. Beide streiten um die Nachfolge des Propheten Mohammed. Die Mehrheit der Gläubigen (Sunniten) wollte damals einen geeigneten Kandidaten frei bestimmen. Die Minderheit (Schiiten) dagegen verlangte, dass der Nachfolger aus Mohammeds Familie stammen müsse, und legte sich auf seinen Vetter Ali fest.
Imam: Im Islam wird das Gebet in der Moschee von einem Imam geleitet – sein Gesicht richtet er nach Mekka und steht mit dem Rücken zu den Besucherinnen und Besuchern. Das Gebet trägt er in arabischer Sprache vor. Er ehrt Allah. Danach spricht er über ein ausgewähltes Thema. Ein Imam muss keine spezielle Ausbildung haben, ist aber meistens jemand, der viel über seine Religion weiß.
Kalif: Kalifat oder hilafa bedeutet „Stellvertretung“. Es ist eine Regierungsform, die ihre Wurzeln im 7. Jahrhundert hat. Sie entwickelt sich im damaligen muslimischen Staatswesen nach dem Tod des Propheten Mohammed. Der Kalif galt in der Leitung der Gemeinde als Nachfolger des Propheten. Er sprach Recht, traf politische Entscheidungen und gab alltägliche Ratschläge in der Lebensführung.
Dschihad: Gemeint war mit dem Dschihad der kämpferische Einsatz eines jeden muslimischen Gläubigen bei den Aktivitäten des Propheten gegen arabische Stämme und städtische Fraktionen, die sich dem monotheistischen Islam und der Anerkennung der Prophetenrolle Mohammeds widersetzten. Dschihad ist niemals Krieg im üblichen Sinne. Es geht vielmehr um einen „Gottesdienst unter Waffen“.
Minarett: Seit dem 10. Jahrhundert weisen alle großen Moscheen mindestens ein Minarett auf. Von seiner Außengalerie ruft der Muezzin fünfmal täglich zum Gebet; heute erklingt der Ruf allerdings meist via Lautsprecher. Nachempfunden wurden die ersten Minarette antiken Grab- und Wachtürmen.
Salafismus: Salafismus (arabisch: Salafiyya) ist eine ultrakonservative Strömung innerhalb des sunnitischen Islam. Er vertritt eine Rückbesinnung auf die Altvorderen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt die Salafiyya als reformorientiert. Inzwischen verfolgen ihre Anhänger das fundamentalistische Ziel, die Sitten und Gebräuche des 7. Jahrhunderts zur Maxime für das Leben aller Muslime zu erheben.
Mekka: Einmal im Leben sollten muslimische Gläubige eine Pilgerfahrt nach Mekka („Hadsch“) unternehmen, wenn sie dazu körperlich und finanziell in der Lage sind. Dort treffen sich jedes Jahr bis zu drei Millionen Gläubige und umrunden gemeinsam sieben Mal die Kaaba, ein wichtiges Heiligtum des Islam. Sie glauben, dass dies ein Rest des ursprünglichen Tempels ist. Gott, so die Überlieferung, befahl Abraham und seinem Sohn Ismael, die Kaaba zu bauen.
Umma: Das arabische Wort Umma bezeichnet die Gemeinschaft aller Musliminnen und Muslime weltweit, unabhängig von ethnischer oder sprachlicher Zugehörigkeit. Damit löst der Islam als einigendes Band frühere Identitäten wie Stamm, Clan oder Volk zumindest theoretisch ab. Das Ideal dieser Einheit wird spätestens seit dem Aufkommen der Nationalstaaten auf eine harte Probe gestellt.
Halal: Muslimische Gläubige dürfen kein Schweinefleisch essen – das schreibt der Koran vor. Erlaubt sind nur wiederkäuende Huftiere mit „gespaltenen Klauen“, also Paarhufer. Rinder, Schafe und Ziegen sind halal (das arabische Wort für rein). Im Islam ist es generell verboten, Fleisch von Tieren zu essen, die natürlich verendet sind. Auch Blut darf weder gegessen noch getrunken werden.
IS: Beim „Islamischen Staat“ handelt es sich um eine islamistische Terrororganisation, deren Mitglieder sich zu einer radikalen Auslegung des sunnitischen Islam bekennen. Der Islamische Staat kontrolliert zur Zeit Teile Syriens und des Iraks. Hier hat die Organisation am 29. Juni 2014 ein Kalifat ausgerufen. Zur Zahl der IS-Kämpfer gibt es nur Schätzungen.
Ramadan: Etwa 30 Tage im Jahr sollen Gläubige fasten. Von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang ist es also verboten zu essen, zu trinken, zu rauchen oder Sex zu haben. Der sogenannten Ramadan soll ein Monat der inneren Einkehr und Besinnung sein. Kranke Menschen, stillende Frauen und Reisende sind davon befreit, sollten es aber später nachholen. Kleine Kinder fasten in der Regel auch nicht. Am Ende des Ramadans wird das Zuckerfest gefeiert, ein wichtigstes Fest im Islam.