Kontroverse Proteste
Wenn Demonstrationen für gesellschaftlichen Zündstoff sorgen
Datum: 02.11.2023, 19:00–21:00 Uhr
Das Recht auf Demonstrationen ist ein hohes Gut. An vielen Orten der Welt – im Iran, in Russland oder China beispielsweise – kann es Menschen ihr Leben kosten, wenn sie auf den Straßen für die Freiheit demonstrieren. In Deutschland wird das Recht, sich zu versammeln und die eigenen Meinungen kundzutun, sowohl durch das Grundgesetz als auch durch europäische Verträge garantiert. Gleichzeitig wirken manche aktuellen Demonstrationsformen und Protestaktionen auf breite Teile der Gesellschaft verstörend.
So gibt es in Sachsen seit einigen Jahren Demonstrationen, die sich populistisch je nach aktueller Lage gegen Geflüchtete, gegen Corona-Maßnahmen oder die Energiepolitik der Bundesregierung richten. Organisiert und geführt werden sie teilweise durch rechtsextremistische Parteien und Bewegungen, die auf diese Weise den Anschluss an die Mitte der Gesellschaft suchen.
Es gibt aber auch radikale Protestaktionen der Letzten Generation gegen die Klimakrise. Sie sollen die Regierung zum schnelleren Handeln zwingen. Hier stellt sich die Frage: Rechtfertigt ein hohes Gut wie der Erhalt unseres Planeten für nachkommende Generationen auch radikale Formen des Protests – bis hin zu Straftaten?
Mit unserer Reihe suchen wir nach Antworten auf Fragen, die viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigen: Wo sind Grenzen des Protestes? Was ist ziviler Ungehorsam? Gefährden aktuelle Protestbewegungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Bringen sie Radikalisierungsgefahr mit sich?
Nach kurzen Inputs der eingeladenen Wissenschaftler zu aktuellen Protestbewegungen und zur Protest-Geschichte in der DDR und der BRD eröffnen wir die Diskussion und freuen uns auf einen Austausch mit Ihnen.
Unsere Gäste sind:
Dr. Piotr Kocyba, Protestforscher und Ostmitteleuropaexperte vom Else-Frenkel-Brunswik-Institut der Universität Leipzig und Vorstandsmitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung und Dr. Alexander Leistner, Protestforscher an der Universität Leipzig Institut für Kulturwissenschaften. Arbeitsschwerpunkte: DDR-Opposition, ostdeutsche Protestkultur, Gewaltsoziologie.
Anmeldung
Teilnahmegebühr
keine
Anmeldung
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nur erforderlich, falls im Veranstaltungstext ausdrücklich dazu aufgefordert wird.
Informationen
Veranstaltungsart
Vortrag
Themengebiet
- Kontrovers vor Ort
- Innenpolitik
- Politische Kultur
- Extremismus
Zielgruppe
- Interessierte
Veranstalter
- SLpB - Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
Kooperationspartner
Landesverband Soziokultur Sachsen e.V., Pöge-Haus e.V.
inhaltl. Ansprechpartnerin
- Justyna David, SLpB
0351 85318-71, justyna.david@slpb.sachsen.de
Veranstaltungsnummer
25 55