Erklärvideos erklären ein Thema ausgewogen und aus unterschiedlichen Sichtweisen. Sie sind faktenbasiert und inhaltlich korrekt oder beleuchten zum Beispiel das Für und Wider oder verschiedene Standpunkte zu einem Thema, ohne dabei eine Seite zu bevorzugen.

Wenn Ihr an so ein Videoprojekt rangeht, dann solltet Ihr das Gesamtprojekt in verschiedene Phasen einteilen. Ihr könntet zum Beispiel so vorgehen:

Startet mit einer groben Planung zu dem Projekt insgesamt. Eine Idee habt Ihr ja bereits gefunden, falls nicht schaut gern nochmal unter Wie komme ich zur richtigen Idee? nach. Folgende Fragestellungen sind unter anderen für diese Phase geeignet:

  • Für wen machen wir das Video?
  • Was müssen die Zuschauenden unbedingt über unser Thema wissen?
  • Wie wollen wir das in einem Video umsetzen?
  • Was brauchen wir dafür?
  • Wer macht was, bis wann?

Phase 2: Vom Drehbuch zum Storyboard

Je strukturierter und vorbereiteter Ihr die Inhalte für das Video erstellt, umso einfach wird im Nachgang der Schnitt oder die Vertonung des Videos. Daher empfiehlt es sich für Euer Video ein Storyboard anzufertigen.

Ein Storyboard ist wie ein Comic zu Eurem Video, ihr skizziert darin jede einzelne Szene und dokumentiert darin was zu sehen ist, was zu hören ist und wie lange die Szene dauern soll. Durch folgende Schritte könnt Ihr dahin gelangen:

1. Schreibt ein Konzept für den Ablauf

  • gliedert dafür die Informationen, die Ihr zu Eurem Thema gesammelt habt so auf, wie Ihr Sie in dem Video präsentieren möchtet. Was muss unbedingt, an welcher Stelle in das Video rein?
  • Mit der Gliederung könnt ihr einen Handlungsstrang für Euer Video erstellen. Wie sehen die Überleitungen von einem Fakt zum nächsten aus, könnt ihr vielleicht eine Geschichte erzählen, die einen Rahmen, um die Informationen, die ihr vermitteln wollt, bildet?

2. Fakt für Fakt, Szene für Szene

  • Geht jetzt die verschiedenen Punkte durch, wie könnte man diese visualisieren? Gibt es geeignete Grafiken, Fotos oder dargestellte Szenen, die die Inhalte gut widerspiegeln?
  • Stellt Euch diese Frage für jeden einzelnen Punkt und erarbeitet Euch so die Szenen Eures Videos. Versucht sie in Form von Skizzen bereits in Eurem Storyboard zu visualisieren
  • Geht dabei auch ins Detail: Welcher Bildausschnitt ist der Richtige? Sehe ich die Person bis zur Brust oder bis zum Bauchnabel? Ist es besser direkt von oben oder eher von der Seite zu filmen? Ist das Licht das Richtige? Ist diese Ecke des Raumes die Richtige? Wie viele GIFs passen da noch neben die PowerPoint-Folie?
  • Notiert euch dazu genau, was Ihr für die Visualisierung braucht: Fotos, Requisiten, Kameras, verschiedene Stifte,…
  • Schreibt Euch Szene für Szene den passenden Sprechtext und schreibt ihn direkt mit in Eurer Storyboard. Am besten Ihr lest diesen auch zwischendurch immer mal wieder laut vor, denn geschriebene Sprache lässt sich manchmal gar nicht so einfach sprechen. Oder ihr dreht es gleich ganz um und nehmt Euch auf, wie ihr die Inhalte, die in der Szene vermittelt werden sollen, jemandem erklärt und macht daraus euren Sprechertext. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, nicht einfach die Inhalte, die man möglicherweise im Video sieht, auf der Tonspur abzulesen.
  • Euer Storyboard sollte also für jede Szene folgendes enthalten:
    • Dauer
    • Sprechertext
    • Visualisierung als Zeichnung und alle Hinweise dazu
    • Benötigte Ressourcen

Für die Erstellung von Storyboards gibt es auch verschiedene Online-Tools. Einen Leitfaden und ein paar Vorlagen hat zum Beispiel auch die Goethe Universität Frankfurt am Main.

3. Schon wieder ein Plan: Drehplan

  • Ihr wisst jetzt genau, was in Eurem Video passieren soll und was Ihr dafür benötigt.
  • Auf dieser Basis könnt ihr jetzt planen, wann ihr das wo umsetzt, wer wofür verantwortlich ist und wer was bis dahin vorbereitet

Phase 3: Produktion des Videos

Setzt jetzt Euer Storyboard in die Realität um. Vielleicht habt ihr während der Umsetzung auch die Möglichkeit, Eure Ergebnisse direkt zu überprüfen. Dann könnt Ihr nochmal nachjustieren, wenn man zum Beispiel nicht alles in der Präsentation lesen kann, oder es doch viel zu laut ist um die Sprechstimme neben dem Windrad zu hören.

Ist das gesamte Material gefilmt, geht es an den Schnitt und die Vertonung. Hierbei ist nochmal eine kleine Qualitätskontrolle sinnvoll. Gibt es vielleicht Bildstörungen, versteht man die Sprechstimme auch gut, sieht man alle Inhalte lang genug, um Sie auch zu erfassen. Vielleicht könnt Ihr in dieser Phase nochmal eine Person Fragen, die noch nichts von Eurem Thema weiß, ob Sie sich Euer Video anschaut. Weiß Sie danach alles über das Thema, was Ihr vermitteln wolltet?

Vielleicht gebt Ihr Eurem Video auch noch einen Vor- und Abspann, wo Ihr nochmal den Titel, die Beteiligten erwähnt und ggf. Namensnennungen aus Urheberrechtsgründen macht.

Die SAEK Chemnitz hat in einem kurzen Video auch nochmal den Prozess, um die Entstehung eines Erklärvideos erklärt.

Jetzt müsst Ihr Euer Video nur noch bei unserem Erklärvideo Wettbewerb einreichen.