Die Weimarer Republik entstand als Folge der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg. Die konservativen politischen Eliten der Vorkriegszeit im Umfeld von Kaiser Wilhelm II. hatten ihren breiten Rückhalt in der Bevölkerung verloren. Die Augustbegeisterung vom Kriegsbeginn 1914 endete im Oktober 1918 in Enttäuschung und Bestürzung. Dies lag hauptsächlich daran, dass die tatsächliche militärische Lage des Reiches schöngeredet worden war. Außerdem standen keine feindlichen Truppen auf deutschem Boden, was die Niederlage schwerer nachvollziehbar machte. Auch hatte der Teilfriede von Brest-Litowsk mit der jungen Sowjetunion vom 3. März 1918 die Hoffnung geweckt, dass der Krieg noch zu gewinnen sei.
Am 29. September 1918 gestand die Oberste Heeresleitung die deutsche Niederlage ein und forderte von der politischen Führung die Einleitung sofortiger Waffenstillstandsverhandlungen. Dies wirkte schockartig auf die deutsche Gesellschaft, die in keiner Weise auf eine solch dramatische Negativmeldung vorbereitet worden war. Weil sich die militärische Führung unter Hindenburg und Ludendorff der Verantwortung entzogen hatte, konnte sich später die sogenannte Dolchstoßlegende entfalten. Sie war von Hindenburg in dem Sinne formuliert worden, dass mangelnde innenpolitische Unterstützung im Reich zur Niederlage geführt habe.
Am 3. Oktober wurde Prinz Max von Baden zum Reichskanzler einer Regierung unter Beteiligung der demokratischen Parteien ernannt (SPD, Zentrum, Liberale). Kurz darauf erging ein deutsches Waffenstillstandsersuchen an den amerikanischen Präsidenten Wilson. Mit einer Verfassungsreform (Oktoberverfassung) wurde in den Tagen vom 24. zum 28. Oktober die parlamentarische Monarchie im Reich eingeführt.
Um die Monarchie zu retten, erschien vielen ihrer Befürworter in diesen Tagen die Abdankung des Kaisers als dringend notwendig. Wilhelm II. und sein näheres Umfeld waren hierzu jedoch noch nicht bereit. So wurden sie von den Ereignissen überrollt. Mit der Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) am Nachmittag des 9. November 1918 wurden in Berlin Tatsachen geschaffen, die nicht mehr umkehrbar waren. Friedrich Ebert (SPD) hatte diesen Schritt zu verhindern gesucht. Die Monarchie konnte nun in den Wirren der Revolutionstage nicht mehr gerettet werden. Das Deutsche Reich wurde zur Republik, während der deutsche Kaiser fortan im Exil lebte. In den folgenden Tagen dankten alle deutschen Fürsten ab. Damit wurde aus der parlamentarischen Monarchie eine parlamentarische Republik.
Max von Baden legte das Amt des Reichskanzlers am 9. November in die Hände von Friedrich Ebert (SPD). Die Regierungsgeschäfte wurden seit diesem Tag durch den Rat der Volksbeauftragten wahrgenommen, einem provisorischen Revolutionsgremium mit jeweils drei SPD- und USPD-Mitgliedern. Der Rat der Volksbeauftragten regierte bis zum 13. Februar 1919. An diesem Tag übernahm der von der Nationalversammlung gewählte Reichkanszler Philipp Scheidemann (SPD) die Regierungsgeschäfte.