Parteiname und Abkürzung | Deutsche Soziale Union (DSU) (Bundesverband) |
Kontaktdaten Landesverband | Dipl.-Ing. Roberto Rink Dorfstraße 43 (037468) 2239 |
Die Deutsche Soziale Union (DSU) wurde im Januar 1990 in der DDR mit Unterstützung der bayerischen CSU gegründet. Sie vertritt einen nationalkonservativen Kurs und sieht sich politisch rechts von der CDU. Nach ihrem erfolgreichen Abschneiden bei der letzten Volkskammerwahl der DDR gelang ihr jedoch bei den sechs sächsischen Landtagswahlen, bei denen sie bis 2014 immer antrat, kein einziges Mal der Einzug ins Parlament. Bereits 1993 war es zum Bruch mit der CSU gekommen. Zugleich schwand nicht nur die Wählerbasis, sondern auch viele Mitglieder wanderten zunächst zur CDU und teils zur FDP ab. Bei der Wahl des Chemnitzer Stadtrates 2009 kandidierten DSU-Vertreter dann auf der Liste der rechtspopulistischen (und seit 2018 vom Verfassungsschutz beobachteten) „Bürgerbewegung Pro Chemnitz“, die zeitweilig den Namenszusatz „DSU“ führte. Programmatisch fordert die DSU mehr National- und Wertebewusstsein sowie eine Umkehr in der Asylpolitik. Zugleich setzt sich die Partei auch für Umwelt- und Naturschutzziele ein.
Derzeit ist die sächsische DSU allerdings kaum noch politisch wahrnehmbar. Selbst der einzige langjährige DSU-Bürgermeister Sachsens, Hans-Joachim Weigel aus Schönfeld, trat 2019 aus der DSU aus und wurde parteilos, bevor er im Jahr 2022 nach 21 Jahren aus dem Amt schied. Zugleich saß er jedoch als Parteiloser über die Liste der – der DSU in vielen Themenfeldern politisch nahestehenden – AfD im Kreistag von Meißen. Auch der zwischenzeitliche DSU-Landesvorsitzende Ulrich Lupart trat bereits 2016 von der DSU zur AfD über, für die er dann 2019 in den Landtag zog. Auf kommunaler Ebene stellte die DSU seit der Wahl 2019 sachsenweit lediglich noch fünf Mandatsträger, und bei der Landtagswahl 2019 bot die Partei erstmals seit 1990 keine eigene Landesliste mehr auf, sondern war nur noch mit einzelnen Direktkandidaten vertreten und erzielte dabei lediglich 110 Erststimmen. Selbst der seit 1993 amtierende Bundesvorsitzende der DSU, der Speditionsunternehmer Roberto Rink aus Treuen, trat im Jahr 2022 – wenngleich am Ende erfolglos – auf dem verbündeten AfD-Ticket zur Landratswahl im Vogtlandkreis an. Die Homepage der DSU ist seit längerer Zeit inaktiv, und selbst der letzte Eintrag auf der Facebook-Seite des Landesverbandes datiert zurück auf den Juni 2020. Angesichts der faktischen weitestgehenden Verschmelzung mit der AfD sind wohl auch künftig keine eigenständigen DSU-Aktivitäten mehr zu erwarten.
Die auf dieser Seite zusammengestellten Informationen sind der folgenden Publikation entnommen:
Wahlen und Parteien in Sachsen
herausgegeben von der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
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