Liberale Demokraten

Die Liberalen Demokraten haben sich auf Bundesebene bereits im November 1982 gegründet, als die FDP die sozialliberale Bundesregierung unter Kanzler Helmut Schmidt (SPD) verließ und sich der CDU als neuem Koalitionspartner zuwandte. Gedacht als Angebot einer neuen politischen Heimat für diejenigen Liberalen, die weiterhin einen sozialen Liberalismus der eher linken Mitte im Sinne der „Freiburger Thesen“ von 1971 vertraten, kam die Partei jedoch nie über einen Kleinparteienstatus mit deutschlandweit nur vereinzelten kommunalen Mandaten hinaus. Gleichwohl haben die Liberalen Demokraten mit derzeit fünf Landesverbänden bis heute Bestand und bemühen sich aktuell um den Aufbau weiterer drei Landesverbände. Der sächsische Landesverband hat sich erst am 13. Januar 2024 in Leipzig gegründet. Zum Vorsitzenden wurde dabei der Elektroniker David Hildebrandt aus Bad Düben gewählt, dessen besondere Aufmerksamkeit dem Bereich der Sportpolitik gilt. Die sächsischen Liberalen Demokraten werben derzeit um Unterstützerunterschriften, um bei der Landtagswahl 2024 antreten zu können. Zu diesem Zweck wurde auch bereits eine vier Personen umfassende Landesliste aufgestellt.

Allerdings fehlt es dem Landesverband bislang offensichtlich an einem organisatorischen Unterbau, so dass als Kontaktadresse lediglich auf den Bundesverband verwiesen wird. Programmatisch verspricht die Partei eine „klare Haltung für Freiheit und Bürgerrechte“ und bekennt sich unter anderem zur Toleranz und zur Vertiefung der europäischen Einigung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Bildungspolitik. Außerdem fordern die Liberalen Demokraten eine Absenkung der Sperrklausel bei Wahlen sowie im Politikfeld der Sozialpolitik die Einführung eines Grundeinkommens zur Bündelung von Sozialleistungen, wobei sich ein Hinzuverdienst aber immer lohnen solle. Die Liberalen Demokraten zeigen sich offen für eine politische Zusammenarbeit mit „gleichgesinnten Parteien“ und nennen in diesem Zusammenhang unter anderem die ÖDP, DIE LINKE, die Partei der Humanisten, die Freien Wähler sowie Volt. Es bleibt abzuwarten, ob es dem sächsischen Landesverband gelingt, eine nennenswerte Zahl von Mitgliedern und Unterstützern zu rekrutieren. Auch hinsichtlich der Medienaufmerksamkeit für die Partei ist durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit sicherlich noch eine Steigerung möglich.