Tierschutzpartei

Der 1997 gegründete sächsische Landesverband der Tierschutzpartei ist überwiegend im Südwesten Sachsens sowie teilweise in Leipzig und Dresden aktiv. Zuletzt gab die Partei die Existenz von zwei Kreisverbänden (Plauen, Zwickau) an. Auf der Homepage wird zudem eine Regionalgruppe Sächsisches Vogtland genannt, dementsprechend weisen auch mehrere Parteikontakte nach Treuen oder Plauen. Die Tierschutzpartei tritt seit 2020 mit neuem Logo auf, hat sich ein neues Grundsatzprogramm gegeben und hat mit Dr. Peter Zimmer einen Tierarzt zum neuen sächsischen Parteivorsitzenden gewählt. Letzterer gibt als Sitz der sächsischen Partei-Geschäftsstelle allerdings eine private Adresse im bayerischen Tann südwestlich von Passau an.

Nachdem die Tierschutzpartei seit 2004 regelmäßig an den sächsischen Landtagswahlen teilgenommen hat und dabei Ergebnisse von 1,6 Prozent (2004), 2,1 Prozent (2009), 1,1 Prozent (2014) und 1,5 Prozent (2019) erreichen konnte, wurde Ende 2023 beschlossen, dass die Partei auch 2024 wieder zur Landtagswahl antritt. Die Programmatik der Tierschutzpartei hebt Forderungen zur artgerechten Haltung von Tieren insbesondere in der Landwirtschaft sowie zum Verbot von Tierversuchen sowie von Tierdressuren und –zurschaustellungen hervor, außerdem wird die Aufnahme des Tierschutzes in das Grundgesetz gefordert. Außerhalb des im engeren Sinne tierbezogenen Teils der Programmatik zeigt sich, dass die Partei in der linken Mitte zu verorten ist. So wird unter anderem die Senkung des Wahlalters auf 14 Jahre gefordert (weil Jugendliche ab diesem Alter auch strafmündig seien) und der Einsatz von Gentechnik insbesondere bei Pflanzen zur Lebensmittelherstellung abgelehnt. Die kontrollierte Abgabe weicher Drogen wird zwecks Entkriminalisierung befürwortet, zudem bietet das Programm recht differenzierte Vorschläge in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz. Schließlich plädiert die Tierschutzpartei für eine Absenkung der Sperrklausel bei Wahlen von fünf auf ein Prozent.